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NEMOD Immuntherapie AG: erfolgreiche Biodistributionsdaten für PankoMab™

Berlin, 17.6.2003. Die NEMOD Immuntherapie AG, ein Spezialist für die Entwicklung neuer Krebstherapeutika, hat erfolgreich eine Biodistributionsstudie zur systemischen Anwendung ihres Leitproduktes PankoMab™ abschließen können. Der Antikörper, der an das tumorspezifische Antigen TA-MUC-1 bindet, reichert sich in hohem Maße und sehr spezifisch in künstlich induziertem Darm- und Brustkrebs von Mäusen an.

„Die hervorragenden Ergebnisse dieser Studie bestärken uns in der Fortführung dieses Projektes und in den Vorbereitungen für eine Phase I-Biodistributionsstudie an Krebspatienten in fortgeschrittenem Stadium“, erklärte Dr. Andreas Hey, Vorstand Business Development der NEMOD Immuntherapie AG. „Die präklinische Arbeit von Dr. Stahn und ihrem Entwicklungsteam belegt die vielseitige Einsatzmöglichkeit und die große Wertigkeit der PankoMab™- Plattform als „Taxi“ für Zellgifte, hierbei insbesondere auch im Hinblick auf eine systemische Radioimmuntherapie.“ Die präklinische Studie mit dem Titel “Biodistribution of 111Indium in Xenograft Mice” verfolgte das Ziel, die Organverteilung des Radionuklids 111Indium in Mäusen mit Implantaten menschlicher Tumoren zu untersuchen. Der an 111Indium gekoppelte Antikörper wurde in verschiedenen Dosierungen verabreicht. Nach der Infusion wurde sowohl die Radioaktivität im Blut als auch die Anreicherung von 111Indium in Leber, Lunge, Nieren, Herz, Gehirn und Knochen über einen Zeitraum von bis zu 72 Stunden gemessen.

Unter Gabe des Antikörpers zeigten sich weder Embolien noch andere Nebenwirkungen. Die Antikörperaufnahme durch den Tumor erfolgte schnell und spezifisch, die radioaktive Belastung in Organen war gering (z.B. 5% der injizierten Dosis pro Gramm in der Leber). Die gemessene Radioaktivität an verschiedenen Tagen nach der Verabreichung zeigte, dass sich der Hauptanteil des 111Indium im Tumor selbst lokalisierte. Die Aufnahmeraten (injizierte Dosis pro Gramm) betrugen nach 72 Stunden mehr als 80%. Wesentlicher weiterer Befund ist, dass PankoMab™ keine Bindung zu im Blut zirkulierendem freiem MUC-1 zeigte. Dieses Ergebnis stimmt mit den Daten der in- vitro-Studien an Seren von Patienten, die an Magen-Darm- Krebs erkrankt waren, überein. Die Studie belegt die Machbarkeit einer Radioimmuntherapie mit PankoMab™ und liefert die Grundlage für weitere Untersuchungen.

NEMOD Immuntherapie AG ist ein Biotechnologieunternehmen, das zur börsennotierten Eckert & Ziegler Strahlen- und Medizintechnik AG (ISIN DE 0005659700, Prime Standard) gehört. Der Schwerpunkt liegt auf onkologischen Indikationen wie Magen-, Darm-, Leber- und Brustkrebs, wobei sich das Unternehmen vor allem mit der Entwicklung und Kommerzialisierung der eigenen PankoMab™ -Technologie beschäftigt. MUC-1 (“humanes epitheliales Muzin”) ist ein bekanntes Protein, das auf vielen normalen Epithelzellen vorkommt. Eine veränderte Form des MUC-1, das sog. TA-MUC-1, ist ein durch Zuckermoleküle in seiner Struktur verändertes Antigen, das sich nur im Gewebe epithelialer Tumoren von z.B. Darm, Magen, Bauchspeicheldrüse, Prostata, Lunge und Brust finden lässt. Der monoklonale Antikörper zeigte in der präklinischen Entwicklung eine sehr hohe Affinität zum TA-MUC-1 sowie auch hohe ADCC-Aktivität. Unter ADCC „Antibody-Dependent Cellular Cytotoxicity“ versteht man den Mechanismus, mit dem Antikörper natürliche Killerzellen und andere Effektorzellen des körpereigenen Immunsystems veranlassen, Krebszellen zu zerstören.

Der Vorstand