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Jetzt öffentlich einsehbar und amtlich: keine Grenzwertüberschreitungen, keine erkennbaren Störfallgefahren durch Thuner Industriebetriebe

Braunschweig, den 7.5.2012 - Wie aus einer in der letzten Woche veröffentlichten Antwort der niedersächsischen Landesregierung (43 Seiten, lesen Sie hier) auf eine Große Anfrage der Grünen hervorgeht, lassen sich die Vorwürfe gegen die isotopentechnischen Betriebe des Industriegebietes in Braunschweig-Thune, darunter gegen Betriebe der Eckert & Ziegler AG, nicht aufrecht erhalten. Weder sind der niedersächsischen Landesregierung in den letzten 15 Jahren Grenzwertüberschreitungen bekannt geworden, noch kann sie Fehler des Gewerbeaufsichtsamtes oder anderer zuständiger Stellen bei der Aufsicht erkennen. Die Aussagen gelten nicht nur für den Zeitraum der heutigen schwarz-gelben Koalition, sondern umfassen auch die Legislaturperioden der Vorgängerregierungen mit Beteiligung von SPD und Grünen. Die Entwarnungen decken sich zudem mit den umfangreichen Messprogrammen der betroffenen Unternehmen selbst und den Befunden neutraler Fachinstitutionen, darunter dem Landesgesundheitsamt Hannover, dem Bundeskrebsregister und der Universität Bremen.

Wörtlich heißt es in der Drucksache 16/4713 des niedersächsischen Landtages: "Im Rahmen der Umgebungsüberwachung wird vom NLWKN [Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz] an 15 Stellen die jährliche Gamma-Ortsdosis ermittelt. Boden- und Bewuchsproben werden an drei Stellen untersucht... Seit 1996 ... sind keine auffälligen, nicht zu erwartenden Untersuchungsergebnisse bekannt geworden". Gleichermaßen wird bestätigt, es habe "... in den letzten 10 Jahren keine Unfälle, Anlagenversagen oder Störfälle mit radioaktiven Stoffen" gegeben. Ein besonderes Gefährdungspotenzial gelte für die Betriebe darüber hinaus ebenfalls nicht. Die berechnete Strahlenexposition im Havariefall, so der Bericht, "ergab für ... [den Bereich der Eckert & Ziegler AG] ... Werte deutlich unter den Störfallplanungswerten der Strahlenschutzverordnung".

Der Vorsitzende des Vorstandes der Eckert & Ziegler AG, Dr. Andreas Eckert, forderte die Grünen deshalb auf, ihre Kampagne gegen die traditionsreichen Unternehmen des Industriegebietes einzustellen und einzugestehen, dass an der Sache nichts dran sei. Er sah ausschließlich wahltaktische Motive hinter den Anschuldigungen: "Den Grünen in Braunschweig laufen die Wähler weg, weil Frau Merkel ihnen mit dem Atomausstieg das Mobilisierungsthema genommen hat. Verzweifelt stürzen sie sich jetzt auf jeden noch so absurden Strohhalm, und schrecken nicht davor zurück, unbeteiligte Mittelständler dabei in ihrer Existenz zu gefährden. Die Eckert & Ziegler AG und die anderen Betriebe haben mit der Kernkraftdebatte nichts zu tun. Es sind Hersteller von radioaktiven Medikamenten und medizintechnischen Anlagen für die Krebsbehandlung. Sofern sich Eckert & Ziegler am Rande mit um die Entsorgung von schwach-radioaktiven Abfällen kümmert, ist sie Teil der Lösung, nicht Teil des Problems."

Eckert wehrte sich auch gegen eine Aufbauschung des sogenannten Kleinquellenprogramms, das im Rahmen der Landtagsveröffentlichung in die Diskussion geraten war. Es geht dabei um ein sicherheitstechnisches Langfristvorhaben, das deutsche und amerikanische Regierungsstellen nach der Wende beschlossen hatten, und mit dem sämtliche alten Plutoniumquellen aus DDR-Beständen eingesammelt und nach Los Alamos in den USA verbracht werden sollten. Mit der Umsetzung wurde ein Vorgängerbetrieb der heutigen Eckert & Ziegler Nuclitec (EZN) vom damaligen SPD-Landesumweltminister 1998 beauftragt. Die Einsammelaktion war vor einigen Tagen in die Schlagzeilen geraten, weil die Grünen im niedersächsischen Landtag irriger Weise behaupteten, dass damit genug Material für fünf Atombomben den Weg nach Braunschweig hätte finden können. Zudem wurde von ihnen kritisiert, dass sich noch eine Kleinquelle aus dem Programm auf dem Gelände befände.

"Der Pressemitteilungen der Grünen reißen den Vorgang völlig aus dem Zusammenhang und dienen nur der Angstmache. Bei den Plutoniumquellen handelte es sich um zylinderförmige Stahlkapseln in der Größe etwa von einer Filmdose (5 cm hoch), die zur Untersuchung von Gesteinen und losem Material genutzt wurden und für den industriellen Einsatz und bei Messungen im Feldeinsatz vorgesehen waren. Sie sind in keiner Form für den Bau von Bomben geeignet. EZN hatte zu keiner Zeit die Erlaubnis erhalten oder auch nur erbeten, mehr als 500 Gramm an aktivem Material in seiner Betriebsstätte haben zu dürfen."

Abschließend verwehrte sich Eckert gegen den Vorwurf der fehlenden Transparenz: Sämtliche umweltrelevanten Daten seien wie üblich veröffentlicht und würden laufend aktualisiert, sachdienliche Informationen zudem auf Anfrage nachgeliefert. Als Industrieunternehmen, das dem internationalen Wettbewerb ausgesetzt sei, könne man jedoch nicht sämtliche Details seiner Materialwirtschaft im Internet den Konkurrenten auf dem Silbertablett präsentieren. Wie die Kampagne der Grünen und die Aufregung der letzten Tage zeige, stiege damit die Gefahr von Missverständnissen und Laienhysterie. Den Landes-, Bundes- und zum Teil auch internationalen Behörden lägen im Übrigen sämtliche Angaben vor.

Die Eckert & Ziegler Gruppe gehört mit rund 590 Mitarbeitern zu den weltweit größten Anbietern von isotopentechnischen Komponenten für Strahlentherapie und Nuklearmedizin.

Den gesamten Antworttext des Niedersächsischen Landtags auf die Große Anfrage der Grünen vom 14.12.2011 finden Sie hier.

Ihr Ansprechpartner bei Rückfragen:
Eckert & Ziegler AG, Antonia Zischka, Investor Relations, Robert-Rössle-Str. 10, 13125 Berlin
Tel.: +49 (0) 30 / 94 10 84-191, antonia.zischka@ezag.de, www.ezag.de