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Kontroverse um Meilensteinzahlungen führt zu Änderungen des Vertriebskonzeptes bei Prostatakrebsprodukten - Gute Geschäftsentwicklung würde potentielle Streitkosten größtenteils kompensieren

(Ad hoc-Mitteilung)

Berlin, 05.12.2000. Die Eckert & Ziegler Strahlen- und Medizintechnik AG wird im Dezember erstmalig Produkte zur Prostatakrebsbehandlung unmittelbar und auf eigene Rechnung an europäische Krankenhäuser liefern. Damit gibt das Unternehmen im Bereich der Europäischen Union seine traditionelle Position als reiner Komponentenzulieferer auf und spricht über einen neu aufgebauten Eigenvertrieb Kliniken und Ärzte direkt mit einer integrierten Produkt- und Servicepalette an. Der Verzicht auf den bisherigen Zwischenhändler war nötig geworden, nachdem gegensätzliche Auffas- sungen bei der Abrechnung eines Großprojektes nicht gelöst werden konnten und dadurch das gegenwärtige Vertriebskonzept in Frage gestellt wurde. "Aufgrund der attraktiven Margen und der strategisch wichtigen Nähe zu den Kliniken war der Einstieg in den Direktvertrieb bei Prostatakrebsprodukten ohnehin absehbar", erklärte der Vorstandsvorsitzende des Unternehmens, Dr. Andreas Eckert. "Die Entscheidung wurde allerdings durch eine Auseinandersetzung beschleunigt, bei der Meilensteinzahlungen für die erfolgreiche Fertigstellung einer Produktionslinie von unserem Zwischenhändler als Druckmittel für den Abschluss eines Distributorenvertrages gegen uns zur Anwendung kamen. Dabei wurde eine fällige Endzahlung über 2,5 Mio. US$ mit unakzeptablen Preis- und Liefer- konditionen verknüpft. Dem Vorstand blieb angesichts der Entwicklung keine andere Wahl, als die Ertragspotentiale und Handlungsmöglichkeiten durch den forcierten Aufbau eines eigenen Vertriebs zu schützen und Endverbraucher direkt anzusprechen. Der Schritt schließt die Bereitschaft ein, die fälligen Meilensteinzahlungen gerichtlich durchzusetzen." Sollte es im vierten Quartal zu keiner Einigung kommen, würde sich eine ertragswirksame Abrechnung von etwa 3 Mio. EURO bis zu einer Entscheidung eines Gerichtes verzögern. Aufgrund der guten Geschäftsentwicklung in anderen Bereichen würde der 2000er Jahresgewinn (nach Steuern) dennoch nur um 0,7 Mio. EURO auf 1,4 Mio. EURO sinken. Im Direktvertrieb wird Eckert & Ziegler nun neben radioaktiven Implantaten auch Zubehör und Positioniersysteme anbieten. Der Markt für diese Produkte entwickelt sich außerordentlich dynamisch und soll bis 2004 allein in Europa auf über 100 Mio. Euro anwachsen. Die Eckert & Ziegler AG hat heute in diesem Segment einen Marktanteil von etwa einem Drittel.

Der Vorstand