Press Release

Kompetenzzentrum für Sichere Entsorgung GmbH: Sanierung und Rückbau von kerntechnischen Anlagen nicht behindern. Schwarzer Waschbär an BIBS-Ratsherr Peter Rosenbaum

Braunschweig, 7. Juli 2011 - Anlässlich eines Besuchs von Amtsträgern und Funktionären der Braunschweiger Wählergemeinschaft BIBS hat die Geschäftsleitung des Braunschweiger Kompetenzzentrums für Sichere Entsorgung GmbH (KSE) dazu aufgerufen, Angstkampagnen gegen die Sanierung des Salzstocks Asse oder den Rückbau von kerntechnischen Anlagen zu unterlassen. Wer einen Brand löschen wolle, dürfe nicht die Feuerwehr behindern, sagte KSE-Geschäftsführer Andreas Eckert. Jede Stimmungsmache gegen Sanierungsarbeiten führe nur dazu, dass die Behörden Maßnahmen länger hinauszögerten und Risiken länger bestehen blieben.

Anlass für den Appell Eckerts lieferte eine Wahlkampfveranstaltung der BIBS zum Thema „Asse-Müll“, welche die Bestrebungen des niedersächsischen Umweltministeriums kritisierte, von KSE ein Verfahren zur Sanierung des sogenannten „Asse-Laugensumpfes“ entwickeln zu lassen. Dabei sollen die in der Lösung enthaltenen Cäsium-137-Ionen restlos aus der Lauge entfernt werden. Bisher wurde die Flüssigkeit jahrelang nur aufgefangen und von einem Reservoir ins andere gepumpt. Sollten die Tests der KSE erfolgreich sein, könnte das endlagerrelevante radioaktive Abfallvolumen der kontaminierten Salzlauge von 60 - 80 m³ auf wenige hundert Liter feste Abfälle reduziert werden. Damit könnte ein substanzieller Beitrag zur Volumenreduzierung nicht freigebbarer kontaminierter Salzlösungen aus der Schachtanlage Asse II und damit zur Sanierung der Bereiche des Grubengebäudes, in denen zunehmend derartige Salzlaugen zufließen, geleistet werden.

Die Angstmacher seien schlimmer als das Übel, dass sie zu bekämpfen vorgeben, so Eckert. Wer den Laugensumpf nicht nur beklagen, sondern endlich beseitigt haben wolle, dürfe keine verantwortungslose Stimmungsmache betreiben. Objektiv berge jede Alleebaumreihe größere Gefahren als die Beteiligung der KSE an den Sanierungs- und Rückbaubemühungen. Wenn sich die Aktivisten, bevor sie mit der Angst der Bevölkerung spielten, informiert hätten, wäre deutlich geworden, wie ungerechtfertigt es ist, sich gegen eine mögliche schnelle Laugensumpfsanierung zu stemmen – selbst wenn diese nicht im Salzstock erfolgen könne. Die Kontamination des Materials sei niedrig genug, um Risiken auszuschließen, es würde keine Aktivität in Braunschweig verbleiben, und das gesamte Materialvolumen passe letztlich auf 10 kleine LKWs, wäre also keine Verkehrsbelastung. „Wenn man dadurch das Problem mit der Lauge endgültig löst, kann niemand etwas gegen ein solches Projekt haben. Prinzipienreiterei und kategorische Verweigerung helfen in diesem Fall nicht weiter“.

Symbolisch übergab Eckert dem Ratsherrn der BIBS, Peter Rosenbaum, den Schwarzen Waschbären. Er solle die BIBS daran erinnern, dass man einen Pelz nicht waschen könne, ohne ihn nass zu machen. Die Sanierungs- und Rückbauarbeiten des Kompetenzzentrums für Sichere Entsorgung seien Teil der Lösung, nicht Teil des Problems. Wer Risiken aus radioaktiven Altlasten abbauen wolle, müsse verantwortungsvoll mit dem Thema umgehen und dürfe es nicht zu Wahlkampfzwecken missbrauchen.


Die Eckert & Ziegler AG ist ein weltweit führender Hersteller von radioaktiven Produkten für die Krebsbehandlung und die nuklearmedizinische Bildgebung. Im Rahmen eines ganzheitlichen Ansatzes hat der Konzern von je her Rücknahmeketten für die sichere und vorschriftsgemäße Entsorgung seiner Produkte organisiert (Kreislaufkonzept). Aus diesen Aktivitäten heraus ist das Kompetenzzentrum für Sichere Entsorgung GmbH entstanden. Es bietet die Entsorgungsdienstleistungen und -beratungen auch Dritten an. In der Regel arbeiten die Experten des KSE dabei dort, wo der Abfall anfällt, aufgrund von genehmigungsrechtlichen Problemen scheint eine Laugenaufbereitung vor Ort in der Asse innerhalb eines überschaubaren Zeitraums jedoch nicht möglich.

Detaillierte Hintergrundinformationen zum Laugensumpfproblem und den geplanten Maßnahmen liefert unter anderen die Antwort des Niedersächsischen Ministeriums für Umwelt und Klimaschutz auf eine parlamentarische Anfrage vom 5. Juli 2011. Den Text finden sie hier.

Unseren Umweltbericht mit Informationen zum Standort Braunschweig finden Sie hier.

Wasch mir den Pelz, aber mach mich nicht nass. Schwarzer Waschbär für Peter Rosenbaum