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Zum Tag der seltenen Erkrankungen: Entwicklungskandidat SOMscan® erhält Kleinindikationsstatus

Berlin, 27.02.2014. "Gemeinsam für eine bessere Versorgung" - unter diesem Motto findet am 28. Februar der Internationale Tag der seltenen Erkrankungen, der "Rare Disease Day" statt. EURORDIS (European Organisation for Rare Diseases) hat diesen Tag 2008 ins Leben gerufen um Menschen mit seltenen Erkrankungen und ihre Anliegen weltweit in den Fokus der Öffentlichkeit zu rücken.

Eckert & Ziegler investiert über seine Beteiligung am pharmazeutischen Entwicklungsunternehmen OctreoPharm Sciences GmbH ebenfalls in ein Medikament für seltene Krankheiten. Es handelt sich dabei um ein Peptid (SOMscan®) zum Aufspüren neuroendokriner Tumore, das die Europäische Arzneimittelbehörde EMA jüngst mit dem begehrten, weil auch wirtschaftlich vorteilhaften Kleinindikationsstatus ausgezeichnet hat.

Neuroendokrine Tumore (NET) zählen mit einer Häufigkeit von zwei bis fünf Neuerkrankungen pro 100.000 Einwohner zu den seltenen Erkrankungen. NET treten zum überwiegenden Teil im Magen-Darm-Trakt und in der Bauchspeicheldrüse auf. Sie heißen neuroendokrin, weil ihre Zellen denen normaler, endokriner Drüsen wie etwa den insulinbildenden Zellen in Bauchspeicheldrüse ähneln. NET wachsen überwiegend langsam, können aber sehr früh streuen (metastasieren). Ein Großteil der Betroffenen hat bereits bei der Erstdiagnose Metastasen (am häufigsten in der Leber), weshalb eine Heilung durch Operationen oft nicht mehr möglich ist.

"Wir hoffen, mit dem neuen Arzneimittel den Patienten bald eine Diagnosemethode verfügbar zu machen, mit der neuroendokrine Tumore schon im Frühstadium erkannt werden können", erklärt Karolin Riehle, Pressesprecherin der Eckert & Ziegler AG. Abhängig von dem daran gekoppelten Radionuklid kann das Peptid sowohl für die Diagnose (Gallium-68), als auch für die Therapie (mit Yttrium-90 markiert) von Tumoren eingesetzt werden. "Die ersten klinischen Ergebnisse sind so vielversprechend, dass wir schon sehr bald mit den notwendigen europäischen Zulassungsstudien beginnen können", ergänzt Dr. Hakim Bouterfa, Geschäftsführer der OctreoPharm Sciences GmbH.

"Es besteht ein großes Potential, diese seltenen Erkrankungen früher zu erkennen, besser zu behandeln und damit die Lebensqualität deutlich zu steigern. Die Empfindlichkeit der Diagnostik als auch der Therapieerfolg hängen wesentlich davon ab, wie hoch die Wirkstoffanreicherung am Tumor ausfällt. Hier scheint SOMscan® ein vielversprechender Entwicklungskandidat zu sein", sagt Prof. Dr. med. Richard P. Baum, Chefarzt an der Zentralklinik Bad Berka. Die Klinik (ENETS Center of Excellence) zählt zu den führenden Zentren in Europa und weltweit für die Diagnostik und Behandlung neuroendokriner Tumore. Die Radiorezeptortherapie, eine spezielle molekulartherapeutische Behandlungsform, ist in der Lage, den Tumor selektiv zu bekämpfen, da die Betastrahlung nahezu ausschließlich die erkrankten Zellen und nicht das gesunde Gewebe trifft. Erfolgversprechend sind diese Radiopeptide bei Patienten, deren Tumore eine bestimmte Art von Rezeptoren (dies sind Haftstellen, die wie kleine Magnete auf der Tumorzelloberfläche sitzen) aufweisen. Die radionuklidmarkierten Peptide werden in die Blutbahn injiziert und lagern sich dann spezifisch an den Tumorzellen an und zerstören diese durch die Betastrahlung.

Von dieser Behandlung profitierte auch Heike H., eine junge Patientin aus dem Bodenseekreis, die bereits 2001 an einem neuroendokrinen Tumor erkrankte und sich in den Folgejahren wiederholt verschiedenen Operationen unterziehen musste. In den Jahren 2008 und 2009 erhielt sie in der Zentralklinik Bad Berka eine erste und zweite Radiorezeptortherapie, die das Krebswachstum über mehrere Jahre zum Stillstand brachte. Die Therapie war bis heute so erfolgreich, dass Heike H. schwanger werden und ein gesundes Kind zur Welt bringen konnte.

Über Eckert & Ziegler.
Die Eckert & Ziegler Strahlen- und Medizintechnik AG (ISIN DE0005659700), gehört mit knapp 700 Mitarbeitern zu den weltweit größten Anbietern von isotopentechnischen Komponenten für Strahlentherapie und Nuklearmedizin.
Wir helfen zu heilen.

Über Octreopharm Sciences
OctreoPharm Sciences GmbH ist ein nuklearmedizinischer Arzneimittelspezialist und konzentriert sich auf die klinische Entwicklung neuartiger Radiopharmazeutika für Diagnostik und Therapie im Bereich der Onkologie. An der Octreopharm Sciences GmbH sind neben der Eckert & Ziegler AG auch die VC Funds Technology managed by IBB Berlin GmbH, die KfW Mittelstandsbank, die Eckert Life Science Accelerator GmbH, die OctreoPharm GmbH sowie der chinesische Investor Shaanxi Xinyida Investment Co. Ltd. beteiligt.

Über neuroendokrine Tumore
Unter neuroendokrinen Tumoren (NET) versteht man eine Gruppe seltener Tumoren. Man geht in Deutschland von nur ein bis zwei Neuerkrankungen pro 100.000 Einwohner aus. NET treten zum überwiegenden Teil im Magen-Darm-Trakt und der Bauchspeicheldrüse auf. Sie heißen neuroendokrin, weil ihre Zellen denen normaler, endokriner Drüsen wie etwa Bauchspeicheldrüse oder Schilddrüse ähneln. NET wachsen langsam, aber streuen sehr früh. Ein Großteil der Betroffenen hat schon Metastasen bei der Diagnose - am häufigsten in der Leber, weshalb eine Heilung durch Operationen häufig nicht mehr möglich ist.

Über seltene Erkrankungen
Als selten gelten Krankheiten, an denen weniger als fünf von 10.000 Menschen leiden. Aus medizinischen und wirtschaftlichen Gründen werden diese Erkrankungen nur unzureichend erforscht. Die Betroffenen leider daher oft unter einer mangelnden medizinischen Versorgung. Um die Situation zu verbessern, wird die Erforschung von diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen für Seltene Erkrankungen gefördert und die Zulassungsverfahren für neue Medikamente erleichtert.

Ihr Ansprechpartner bei Rückfragen:
Eckert & Ziegler AG
Karolin Riehle, Investor Relations
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