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Eckert & Ziegler gibt Festlegung auf Buch auf

Berlin, 18.05.2009. Der Vorstand des Pankower Medizintechnikunternehmens Eckert & Ziegler hat den geplanten Umzug seiner Konzernzentrale und die Einrichtung eines Schulungszentrums in einen Teilbereich des sogenannten Waldhauses in Berlin-Buch vorerst abgeblasen. Grund für den Projektstopp ist die Weigerung des Pankower Bezirksbürgermeisters Matthias Köhne (SPD), die Renovierung des öffentlichen Gebäudes mit einem Antrag auf Investitionszuschüsse auf den Weg zu bringen, und damit einen entsprechenden Mehrheitsbeschluss der Bezirksverordnetenversammlung Pankow vom Dezember 2008 umzusetzen. Diese Weigerung hatte Köhne am Donnerstag auf einer öffentlichen Anhörung der Bezirksverordnetenversammlung erneut bestätigt.

Der Spezialist für medizinische und messtechnische Radioaktivität wird sich jetzt nach Alternativen in der Umgebung oder im Umland umsehen oder die Platzprobleme durch Auslagerungen oder Umstrukturierungen lösen. Damit entfiele allerdings die Möglichkeit, die Sanierung des schlossartigen Baus und die Einrichtung eines Informationszentrums der Lebenswissenschaften ("Forscherschloss Pankow") mit einer größeren Spende zu ermöglichen. Das Forscherschloss hätte einschließlich Fördermitteln ein Investitionsvolumen von knapp 30 Mio. EUR umfasst und 33 zusätzliche Vollzeitarbeitsplätze geschaffen.

"Der persönliche Eindruck aus der Sitzung der Pankower Bezirksverordnetenversammlung war so niederschmetternd, dass wir den Bezirk zur Zeit beim besten Willen nicht als verlässlichen Partner ansehen können", erklärte Andreas Eckert, Vorstandsvorsitzender des Unternehmens. "Wir hatten das Gefühl, mit einem aussichtsreichen und engagierten Projekt in taktischen Spielchen zerrieben zu werden, die der Bezirksbürgermeister gegen die Mehrheit seiner Bezirksverordneten aus obskuren Gründen mit den Senatsverwaltungen führt. Aus offensichtlich nur vorgeschobenen, weil von Fachleuten nicht nachvollziehbaren Gründen will er das seit 20 Jahren leerstehende denkmalgeschützte Schloss lieber weiter vergammeln lassen, als den Förderantrag dafür in prüffähiger Form zu unterschreiben, und lokalen Initiativen so eine Möglichkeit zu eröffnen, den teilweise desolaten Bucher Ortskern mit einem national einmaligen Informations- und Ausstellungszentrum aufzuwerten.

Für das "Forscherschloss Pankow" hatten sich auf der Anhörung der Bezirksverordnetenversammlung am letzten Donnerstag zahlreiche prominente institutionelle Unterstützer ausgesprochen, darunter die Leitungen der Charité und der großen Bucher Forschungsinstitute sowie der Helios-Konzern, mehrere lokale Medizin- und Biotechnologieunternehmen sowie Berlin Partner und die Technologiestiftung. Sie und weitere Unterstützer hatten Zusagen für Unterstützungszahlungen und Exponate in Höhe von mehreren Millionen Euro abgegeben, darunter 3 Mio. EUR vom BMBF. In Kombination mit Mitteln der Europäischen Gemeinschaft und der Gemeinschaftsaufgabe zur Verbesserung der touristischen Infrastruktur sollte daraus ein Informationszentrum der Lebenswissenschaften mit überregionaler Bedeutung in dem vom Berliner Stadtbaurat Ludwig Hoffmann um 1900 erbauten ehemaligen Lungenkrankenhaus errichtet werden.

Der Vorstand